Die intrazelluläre Nische von Chlamydia
Chlamydia trachomatis kann Epithelzellen, die den Genitaltrakt auskleiden, leicht infizieren. Da in dieser Nische professionelle phagozytische Zellen, wie Monozyten und Makrophagen, vorhanden sein können, werden diese Zelltypen wahrscheinlich ebenfalls infiziert. Sowohl Makrophagen als auch Monozyten können daher als Trojanisches Pferd für die bakterielle Dissemination in das lymphatische System fungieren.
Das intrazelluläre Schicksal von Chlamydien in Makrophagen unterscheidet sich drastisch von dem klassischen Entwicklungszyklus, der in Epithelzellen beobachtet wird. Neuere Arbeiten deuten darauf hin, dass alternativ aktivierte Makrophagen ("M2"), im Gegensatz zu klassisch aktivierten Makrophagen ("M1"), eine geeignete replikative Nische für Chlamydien darstellen.
Unser Ziel ist ein besseres Verständnis der Dynamik der Chlamydieninfektion innerhalb verschiedener Wirtszelltypen und der metabolischen und transkriptomischen Eigenschaften, die diese steuern.
Durch die Verwendung verschiedener Wirtszellsysteme, in Kultur als auch primäre, sowohl nicht-professionelle (z.B. Epithelzellen) als auch professioneller Phagozyten (z.B. Makrophagen) humanen Ursprungs, streben wir ein besseres Verständnis der metabolischen Veränderungen von Chlamydien in verschiedenen intrazellulären Zuständen (d.h. in proliferierenden RBs und nicht-replikativen, aber infektiösen EBs) sowie der transkriptomischen Muster von Wirt und Erreger an. Wir hoffen, die metabolische Reprogrammierung von primären Wirtszellen bei Interaktion mit einem obligat intrazellulären bakteriellen Pathogen aufklären zu können.