Institut für Humangenetik

Extremitätenfehlbildung

Angeborene Extremitätenfehlbildungen

Extremitätenfehlbildungen zählen zu den häufigen angeborenen Fehlbildungen beim Menschen. Durch den Einsatz der Array-CGH ist es meiner Arbeitsgruppe an der Charité gelungen bei verschiedenen Extremitätenfehlbildungen CNVs als ursächliche genetische Veränderung zu identifizieren. Diese erfolgreichen Analysen werden mit meiner Arbeitsgruppe in Würzburg fortgesetzt. Bei einem unauffälligen Array-CGH Ergebnis können im nächsten Schritt Analysen des gesamten Exoms auf Punktmutationen und Insertionen/Deletionen mit neuen Sequenziermethoden erfolgen (Next Generation Sequencing). Die über diese Strategie neu identifizierten Loci und Kandidatengene, werden im Anschluss über verschiedene Verfahren funktionell analysiert werden. Die zeitliche und örtliche Genaktivität in der jeweiligen embryonalen Entwicklungsphase kann durch RNA in situ Hybridisierung der Kandidatengene am Tiermodell untersucht werden. Dieses etablierte Verfahren wird an Gewebeschnitten und als „whole mount“ in situ Hybridisierung am gesamten Maus-/Hühnerembryo durchgeführt. Für die Charakterisierung der zellulären Lokalisation sind immunhistochemische und/oder Immunfluoreszenz-Färbungen an Zelllinien, Primärzellkulturen und/oder Gewebeschnitten einsetzbar. Darüber hinaus sollen für ein besseres Verständnis der komplexen Pathogenese in vivo Modelle eingesetzt werden. Neben der anspruchsvollen, zeitintensiven Generierung von Mausmodellen stellt der Zebrafisch für die Extremitätenentwicklung ein geeignetes Modell dar.