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Lehrstuhl für Naturschutzbiologie und Waldökologie

UrbanPArt

Phänologie von ARThropodengemeinschaften auf URBANen Grünflächen: Der Einfluss von Management und Landschaftsparametern

Beschreibung

Das Projekt "UrbanPArt" untersucht die Bedeutung urbaner Grünflächen für die biologische Vielfalt am Beispiel von Arthropoden (Insekten und Spinnen). Ziel des Projekts ist es, die Phänologie von urbanen Arthropodengemeinschaften zu analysieren und zu verstehen, wie diese durch das Pflegemanagement der Flächen beeinflusst wird. Ergänzend wird untersucht, welche Rolle naturnahe Flächen in Siedlungsrandbereichen sowie die Konnektivität zwischen Grünfläche für die Arthropoden spielt.

Um diese Fragestellungen zu bearbeiten, werden im Stadtgebiet von Würzburg rund 40 Grünflächen mit unterschiedlicher Managementintensität über den Jahresverlauf untersucht. Die Erfassung der Arthropoden erfolgt primär mit einem Insektensauger. Ergänzend werden Erfassungen überwinternder Insekten und Spinnen in verschiedenen Habitatelementen durchgeführt. Begleitend werden Vegetationsaufnahmen durchgeführte sowie Vegetationsstrukturparameter aufgenommen.

Die untersuchten Flächen umfassen sowohl große, naturnahe Gebiete am Rande der zusammenhängenden Bebauung als auch intensiv und extensiv gepflegte Grünflächen im urbanen Raum:

  • Naturnahe Flächen: Diese Flächen werden extensiv bewirtschaftet, z. B. in Form einer Staffelmahd (max. 2 x pro Jahr) oder durch Beweidung. Sie zeichnen sich durch einen hohen Pflanzenartenreichtum und eine große Habitatheterogenität aus.
  • Extensiv gepflegte urbane Grünflächen: Diese Flächen werden maximal zwei Mal im Jahr gemäht.
  • Intensiv gepflegte urbane Grünflächen: Hier erfolgt die Pflege mindestens drei Mal im Jahr oder häufiger, je nach Nutzung der Flächen. Diese Flächen unterliegen teilweise einer starken Freizeitnutzung.

Die urbanen Grünflächen unterscheiden sich weiterhin in ihrer Entfernung zum Stadtzentrum. Sie inkludieren sowohl direkt in der Innenstadt gelegene Flächen als auch Flächen in den Außenbezirken von Würzburg.

Um die Umsetzbarkeit von biodiversitätsfördernden Maßnahmen im urbanen Raum zu erhöhen, sollen in Zusammenarbeit mit den Flächenbewirtschaftenden bestehende Management-Techniken und -Konzepte evaluiert werden. Dabei interessiert uns auch, welche nicht-politischen Faktoren (z.B. finanzielle, personelle oder technische Faktoren) die Management-Entscheidungen von Praxisakteur:innen beeinflussen. Insbesondere in Städten sind neben der naturschutzbiologischen Bedeutung von Grünflächen auch ihre Multifunktionalität, z. B. für die Erholung und den Klimaschutz, und ihre Ökosystemdienstleistungen bei Management-Entscheidungen in Pflegekonzepte miteinzubeziehen.

Durch die Zusammenarbeit mit Praxisakteur:innen wird sichergestellt, dass die gewonnenen Erkenntnisse in die Gestaltung und Pflege urbaner Räume einfließen können. Auf diese Weise leistet das Projekt einen Beitrag zur Förderung der biologischen Vielfalt in Städten.

 

Dauer

ab 2024