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Lehrstuhl für Naturschutzbiologie und Waldökologie

Blockhalden

Untersuchung der Artengemeinschaften der Blockhalden in der bayerischen Rhön und im Fichtelgebirge

Ziele

Die bayerische Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön und die Universität Würzburg führen eine Untersuchung der Artengemeinschaften der Blockhalden in der bayerischen Rhön und im Fichtelgebirge durch. Mit einer Erhebung von Flechten, Moosen, Spinnen und Käfern dieser klimatischen Extremstandorte untersuchen wir die Artenzusammensetzung und Verinselungseffekte und führen populationsgenetische Analysen der Gartenschläfer anhand von Haarproben durch.

Beschreibung

Nur an wenigen Orten in Europa gibt es noch Reste einer "Urlandschaft" und Lebensräume, die seit dem Rückzug der Gletscher am Ende der letzten Kaltzeit nahezu unverändert erhalten geblieben sind. Dazu gehören die völlig boden- und feinstofffreien Blockhalden, die zu den wenigen natürlich baumfreien Landlebensräumen in Mitteleuropa gehören und die mikroklimatisch extremsten Standorte im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön darstellen. Aufgrund dieser extremen Temperaturschwankungen und inselartigen Kälterefugien sind diese Lebensräume hochspezialisierte Biotope, die kälteangepasste Eiszeitrelikte beherbergen und durch den Klimawandel potentiell stark bedroht sind.

Über die Artenzusammensetzung dieser durch klimatische Veränderungen besonders bedrohten Extremlebensräume der Rhön gibt es jedoch kaum weitere Erkenntnisse. Diese Blockhalden-Ökosysteme stellen aufgrund ihres besonderen Mikroklimas und des geringen Grades an anthropogenen Störungen ideale Objekte der biogeographischen und ökologischen Forschung dar.

Dauer

2020-2023

Link

Biosphärenreservat Rhön