Biotische Treiber beim Holzabbau
Verknüpfung von Biodiversität und Ökosystemfunktion in Wäldern - Biotische Treiber beim Abbau von Holz
Beschreibung
Das weltweite Artensterben, verursacht durch steigenden anthropogenen Druck auf natürliche Lebensräume, kann Ökosystemfunktionen gefährden. In Wäldern ist der Abbau von Totholz ein Schlüsselprozess, insbesondere im Hinblick auf Kohlenstoff und Nährstoffkreisläufe. Holzabbau ist ein Prozess der von komplexen Interaktionen verschiedener Taxa getrieben wird, insbesondere von Pilzen, Arthropoden und Bakterien. Bis heute haben wir diesen Prozess nur unzureichend verstanden. Gerade die Rolle des Artenreichtums auf den Abbauprozess ist dabei unklar. Dies gilt selbst für Pilze, als die am besten erforschte Gruppe im Holz. Hier wurden bisher sowohl positive wie auch negative Beziehungen zwischen Abbauprozess und Artenreichtum gefunden. Daneben gibt es sowohl direkte als auch indirekte Effekte der einzelnen Taxa, z.B. durch die gezielte Verbreitung von Pilzarten durch Insekten als Vektoren. Im Nationalpark Bayerischer Wald wurde daher 2015 ein Mesokosmen Experiment erfolgreich unter Freilandklima angelegt, um die Rolle des Artenreichtums und der funktionalen Diversität auf den Holzabbau zu entflechten. Dabei wurden 190 xylobionte Käfergemeinschaften so zusammengesetzt, dass zwei unabhängige Gradienten von Artenreichtum und funktionaler Diversität (Körpergröße und Holzfraß-Funktion) aufgespannt wurden. Das hier beantragte Projekt beabsichtigt den Beitrag dieser manipulierten Käfergemeinschaften mit einer innovativen Methode, der X-ray Computertomographie (CT) zu erfassen. Zusätzlich soll der Abbau durch Pilze an diesen Hölzern erfasst werden (Ergosterol- und Enzym-Gehalt) sowie die Artenzusammensetzung der Pilze im Holz sowie auf den Käfern mit Hilfe Next-Generation Sequenzierung ermittelt werden.
Dauer
ab 2017
Gefördert durch
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 335346150