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Lehrstuhl für Naturschutzbiologie und Waldökologie

Abschlussarbeiten

Themen für eine Abschlussarbeit an der Ökologischen Station Fabrikschleichach

Die Ökologische Station, der Nationalpark Bayerischer Wald (NP BW) und die Juniorprofessur für Angewandte Biodiversitätsforschung bieten unterschiedliche Themen der Angewandten Ökologie für Bachelor- und Masterarbeiten an - basierend auf Literaturarbeit, Feld- oder Laborarbeit. Studierende, die ein Projekt im Rahmen ihres Studiums machen wollen, sind gerne jederzeit willkommen! Hier finden sie eine Auswahl von möglichen Projekten, jedes Thema wird von einem Teammitglied betreut (Namenskürzel und Standort am Ende der jeweiligen Themen, Kontaktdaten unten). Studierende können aber auch gerne eigene Ideen einbringen und auf uns zukommen.

Projekte an der Ökologischen Station/Uniwald/Steigerwald/Nationalpark Bayerischer Wald:

Bachelorthemen:

  • Morphologishe Eigenschaften von Lucanidae im Zusammenhang mit Mikroklima - Wie bestimmt das Makroklima die Eigenschaften der Hirschkäfer weltweit? Methodik: Extraktion von morphologischen Daten der über 1000 Hirschkäferarten der Welt aus einer neuen Publikation, sowie des Klimas in ihren Verbreitungsgebieten. (JM)

  • Stabilität von Vogelgemeinschaften über die Zeit - Wie variable sind Vogelgemeinschaften über die Jahre hinweg? Methodik: Analyse von Vogelgemeinschaftsdaten aus akkustische Aufnahmen, die über 3 Jahren an 45 Standorten im Bayerischen Wald gesammelt wurden. (JM)

  • Stabilität von Säugergemeinschaften über die Zeit - Wie variable sind Säugetierpopulatione über die Jahre hinweg? Methodik: Analyse von Säugergemeinschaftsdaten aus Fotofallen, die über 3 Jahren aufegnommen wurden. (JM)

  • Entwicklung von Populationen aus Nistkästen in Bayern - Langzeitveränderung von Nistkastenbewohnern in bayerischen Wäldern. Methodik: Auswertung von Nistkastendaten aus mehr als 20 Jahren in Bayern. (JM, CF)

  • Vergleichende Diversität vertebrate Aasfresser an Wildtierkadavern Sommer/Winter - Wie verändert sich die Zusammensetzung der Vertebratengemeinschaft an Wildtierkadavern mit der Jahreszeit? Methodik: Analyse und Auswertung von Vogel- und Säugerdaten an Kadavern im Sommer und im Winter. (CvH, NP BW)

  • Bachelor oder Master: Einsatz von akustischen Monitoring und KI zur Erfassung von Froschlurchen - Entwicklung eines CNN Modells zur Detektion von Fröschen anhand ihrer Vokalisation. Methodik: Erfassung von Froschlurchen im Feld mit Soundrekordern, Artbestimmung der Audioaufnahmen, Entwicklung und Validierung eines KI Modells, Auto für die Feldarbeit erforderlich. (JR, WÜ)

  • Bachelor oder Master: Waldlücken unterscheiden sich drastisch im Mikroklima vom geschlossenen Wald. Über die Auswirkungen auf individuelle thermale Limits von Insekten ist in diesem Zusammenhang jedoch wenig bekannt - Haben Insekten im geschlossenen Wald engere Temperatur Nischen, da sie an das gepufferte Waldinnenklima angepasst sind? Methodik: Sammeln von Insekten von Untersuchungsflächen mit/ohne Waldlücke, Thermocycling, Auswertung der Daten mit R, Auto für die Feldarbeit erforderlich. (JR, WÜ)

  • Bachelor oder Master: Änderung im Vokalisationsverhalten von Vögeln entlang eines Hell-Dunkel Gradienten (tropisch und/oder temperat) Methodik: akustische Daten von temperaten (Bayerischer Wald) und tropischen (Ecuador) Waldgradienten bereits vorhanden, Datenauswertung mit R, Möglichkeit bei der Mithilfe von Feldarbeit mit Soundrecordern (JR, WÜ)

Masterthemen:

  • Raumnutzung von Arthropoden in Wäldern:  Wo fliegen Arthropoden? Benutzen fliegende Arthropoden unterschiedliche höhen der Baumkrone bei verschiedene Waldstruktur und/oder Temperatur? Wo laufen Arthropoden? Benutzen bodenlebende Arthropoden unterschiedliche Vegetationsstruktur bei verschiedene Bodentemperaturen? Methodik: Vorhandene Arthropoden Daten können analysiert werden, um Unterschiede der Artzusammensetzung bei verschiedene Baumkronenhöhen und Vegetationsstruktur zu untersuchen. Die Arthropoden wurden im Bayerischen Wald mit Fensterfallen und Bodenfallen gesammelt. Es besteht die Möglichkeit bei Feldarbeit im Bayerischen Wald mitzumachen! Englisch erforderlich. (OD, NP BW)
  • Entscheiden die Käfer je nach Temperatur an heißen Tagen, wo sie sich aufhalten? Totholz sollte die Bodentemperaturen puffern; daher ist zu erwarten, dass in der Nähe von Totholz an heißen Sommertagen mehr Käfer sind als an kälteren Tagen und weniger Käfer in offenen Bereichen ohne Totholz. Methodik: Käfer wurden schon mit Bodenfallen in Mikrohabitaten mit und ohne Totholz gesammelt. Die Käfer können bestimmt werden, um zu messen, ob a) die Temperaturen in der Nähe von Totholz während einer Hitzewelle tatsächlich niedriger sind; b) ob Käfer während einer Hitzewelle Mikrohabitate in der Nähe von Totholz nutzen. Es besteht die Möglichkeit bei Feldarbeit im Bayerischen Wald mitzumachen! Englisch erforderlich. (OD, NP BW)

Projekte der Juniorprofessur für Angewandte Biodiversitätsforschung

Bachelorthemen:

  • Projekt: Pflege urbaner Grünflächen: Mahdzeitpunkt und Refugien zur Förderung der Insektenvielfalt?
    • Thema 1: Zeitliche Entwicklung von Insektengemeinschaften auf urbanen Grünflächen und Einfluss von Grünflächenpflege. Methodik: Erfassung der Insektengemeinschaften in der Vegetation an städtischen Grünflächen (Kescher, Insektensauger), Auswertung der Zusammensetzung (Bestimmung von Ordnungen, Entwicklungsstadium). (NS, KW, WÜ)
    • Thema 2: Effekt von Mähen auf Heuschrecken: Nutzen Heuschrecken nicht gemähte Bereiche als Refugien? Wann werden gemähte Bereiche wieder besiedelt? Methodik: Erfassung von adulten Heuschrecken in städtischen Grünflächen mit Kescher und Biozönometer, Markierungsversuch. (NS, KW, WÜ)
  • Projekt: Walddiskurs: Synergien & Konflikte zwischen Biodiversität und Kohlenstoffspeicherung
    • Thema 1: Wie wirkt sich Baumartenzusammensetzung und Gesundheitszustand von Wäldern auf die Eigenschaften von Käfern aus? Methodik: Vermessung morphologischer Merkmale an ausgewählten Käferarten aus Bodenfallen. (NS, JL, WÜ)
    • Thema 2: Wie entwickelt sich die oberirdische Speicherung von Kohlenstoff unter verschiedenen Szenarien für den Stadtwald Darmstadt? Methodik: Berechnung des Kohlenstoffspeichers basierend auf Waldzustandsdaten, Entwickeln und Erstellen von Szenarien, Modellierung des Kohlenstoffspeichers mit InVEST, Benutzung von GIS. (NS, WÜ)
  • Vergleich verschiedener Lichtfallentypen: Diversität und Artenzusammensetzung der gefangenen Nachtfalter. Methodik: Mehrere Fangrunden mit verschiedenen Lichtfallen hinter dem Biozentrum (Habitat: Streuobstwiese). Auswertung der gefangenen Nachtfalter. (BU, WÜ)

  • Multidiversität auf Borkenkäfer-Störflächen im Bayerischen Wald: Haben Borkenkäfer-Störflächen einen positiven Einfluss auf die Diversität verschiedener Taxa? Ist die Diversität beeinflusst durch das Management der Störflächen? Methodik: Daten zu verschiedenen Taxa (Metabarcodingdaten von Flugfensterfallen, Pilzdaten, Daten zu Moosen und Flechten) liegen bereits vor zum auswerten. Weitere Daten (Nachtfalter aus Leuchtfallen, Käfer/Spinnen aus Bodenfallen) können zusätzlich ausgewertet werden um die eigenen taxonomischen Kenntnisse auszubauen. (BU, WÜ)

  • Steigerung der Pilzdiversität durch Anreicherung verschiedener Totholzobjekte - Ist die Anreicherung von Totholz zur Förderung der Diversität effektiver, wenn verschiedene Totholz-Objekttypen ausgebracht werden? Methodik: Pilzdaten wurden im Bayerischen Wald auf experimentell eingerichteten Flächen erhoben. Auswertung der Daten über R, sowie intensive Literaturrecherche. Ein Besuch der Flächen im Bayerischen Wald nach Absprache möglich. (BU, WÜ, NP BW)

  • Förderung bedrohter Moose und Flechten durch verschiedene Totholztypen - Welche Charakteristika muss Totholz haben, um die Diversität der Moose und Flechten bestmöglich zu fördern? Methodik: Daten zu Moosen und Flechten wurden 2022 im Bayerischen Wald auf experimentell eingerichteten Flächen aufgenommen und liegen bereits vor. Auswertung der vorhandenen Daten mit R. Ein Besuch der Flächen im Bayerischen Wald nach Absprache möglich. (BU, WÜ, NP BW)

Masterthemen:

 

Abkürzungen und Kontakt

JM: Prof. Dr. Jörg Müller

NS: Prof. Dr. Nadja Simons

JR: Julia Rotacher

CvH: Dr. Christian von Hoermann (Nationalpark Bayerischer Wald

OD: Dr. Orsolya Decker (Nationalpark Bayerischer Wald - orsolya.decker@npv-bw.bayern.de)

KW: Karla Wenner

JL: Julian Lunow

BU: Dr. Britta Uhl

CF: Christine Franz (extern)

FSF: Fabrikschleichach

NP BW: Nationalpark Bayerischer Wald

WÜ: Würzburg

Stand: 1/2025