Lehrstuhl für Botanik II – Ökophysiologie der Pflanzen

Forscher(in) für einen Tag: Die Uni Würzburg lädt zum BioBlitz

15.04.2025

Die Natur vor der eigenen Haustüre erkunden und damit einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz leisten – das können Bürgerinnen und Bürger am 9. und 10. Mai 2025 bei einer Mitmachaktion der Universität Würzburg am Hubland.

Ausgerüstet mit Keschern, Lupen und Fachliteratur gehts beim BioBlitz los in Felder, Wiesen und Hecken, um so viele Tier- und Pflanzenarten zu erfassen wie möglich.
Ausgerüstet mit Keschern, Lupen und Fachliteratur gehts beim BioBlitz los in Felder, Wiesen und Hecken, um so viele Tier- und Pflanzenarten zu erfassen wie möglich. (Bild: Martin Wegmann, Earth Observation Resarch Hub)

Viele Pflanzen- und Tierarten in Deutschland sind vom Aussterben bedroht. Wie aber steht es konkret um die Artenvielfalt in Würzburg? Forschende der Julius-Maximilians-Universität (JMU) wollen das mit einem BioBlitz herausfinden. Die Idee: eine bürgerbasierte Datenerhebung, bei der alle mitmachen können. 24 Stunden lang, vom 9. Mai ab 12 Uhr mittags bis 10. Mai 2025 um 12 Uhr mittags, erfassen interessierte Bürgerinnen und Bürger auf Agrarflächen am Hubland so viele Tier- und Pflanzenarten wie möglich – alles unter der Anleitung erfahrener Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

„Beim BioBlitz können Besucherinnen und Besucher für einen Tag selbst Biologe oder Biologin sein“, erklärt Dr. Sarah Redlich vom Lehrstuhl für Zoologie III, deutsche Projektleiterin des Verbundprojekts ConservES, das die Aktion ausrichtet und an dem die Uni Würzburg beteiligt ist. „Gemeinsam untersuchen wir, welche Gliederfüßer, Vögel, Säugetiere und Pflanzen auf unseren Feldern und in angrenzenden Lebensräumen leben. So können wir mit Hilfe jedes und jeder einzelnen die Veränderungen der Artenvielfalt genau dokumentieren.“

Ausgestattet mit professionellem Equipment auf Forschungstour

Treffpunkt für den BioBlitz ist das „Basislager“ im Foyer des Biozentrums am Hubland – dort erhalten alle Teilnehmenden beim Check-in ein eigenes Forscherpaket, das bei der Identifizierung verschiedener Arten hilft und mit dem sich auch Proben entnehmen lassen. Geführt in Gruppen oder auf eigene Faust können sie dann verschiedene Agrar-Lebensräume erkunden, zum Beispiel Äcker, Streuobstwiesen, Blühstreifen und Hecken.

Zur Teilnahme am BioBlitz sind keine Artenkenntnisse oder anderes Vorwissen nötig. Die Mitmachaktion eignet sich deshalb ideal für Familien, Schulklassen und Vereine. Diese lernen bei einem Rundgang über das Campusgelände verschiedene Biotope kennen und erfahren mehr über die lokale Tier- und Pflanzenwelt. Sowohl tags als auch nachts werden Aktivitäten zur Erfassung verschiedener Tiergruppen angeboten. Für Kinder gibt es eine Schnitzeljagd, bei der sie spielerisch lernen, warum Artenvielfalt für Ökosysteme so wichtig ist und was sie zum Schutz der Natur beitragen können. Wer am Schluss an allen Info-Stationen Stempel gesammelt hat, den erwartet eine kleine Überraschung.

Auch sonst gibt es viel zu entdecken: ein “Dschungelpfad“, ein Spaziergang entlang des Biodiversitätspfades der Initiative Lebendiger Campus (geeignet für Kinderwagen und Rollstühle), eine interaktive Ausstellung zur Artenvielfalt in Agrarlandschaften sowie viele spannenden Exponate und Modelle.

Zwei Neuerungen des diesjährigen BioBlitz sind die Vortragsreihe “Artenvielfalt in Landwirtschaft und Siedlungen“ sowie die einmalige Gelegenheit durch eine kurze Umfrage an einer sozialökologischen Studie teilzunehmen. Um Anmeldung wird gebeten: entweder auf der Website oder per Mail an conserves@uni-wuerzburg.de.

Über ConservES

Ausgerichtet wird der BioBlitz von ConservES, einem internationalen Verbundprojekt von acht wissenschaftlichen Institutionen, darunter die Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU). Das gemeinsame Ziel: Biologische Artenvielfalt erhalten und natürliche Prozesse unterstützen, etwa die natürliche Schädlings- und Unkrautbekämpfung oder die Bestäubung. Dabei setzen die Projektbeteiligten auf sogenannte Reallabore, also Experimente, die Bürgerinnen und Bürger in die Forschung einbeziehen, um gemeinsam naturschützende Maßnahmen zu entwickeln.

Kontakt

Dr. Sarah Redlich, Lehrstuhl für Zoologie III (Tierökologie), T: +49 931 31-82129, sarah.redlich@uni-wuerzburg.de

Weiterführende Info und Programm

Projektwebsite ConservES

Weitere Bilder

Von Sebastian Hofmann

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