Lehrstuhl für Botanik I - Pflanzenphysiologie und Biophysik

Preis für Georg Nagel

14.12.2010

Der Biophysiker Georg Nagel von der Universität Würzburg gehört zu einem Dreier-Team, das mit dem Karl-Heinz-Beckurts-Preis ausgezeichnet wird. Der Preis ist mit 30.000 Euro dotiert und wurde den Forschern am 10. Dezember in der Münchener Residenz verliehen.

Das preisgekrönte Team besteht aus den Professoren Peter Hegemann von der Humboldt-Universität Berlin, Ernst Bamberg vom Max-Planck-Institut für Biophysik in Frankfurt/Main und Georg Nagel vom Lehrstuhl für Pflanzenphysiologie und Biophysik der Universität Würzburg. Die Wissenschaftler erhalten den Preis für die Entdeckung lichtgesteuerter Ionenkanäle (Channel-Rhodopsine) und deren Einsatz in der Neurobiologie.

Die neu entdeckten Ionenkanäle stammen aus einer einzelligen Grünalge. Sie spielen dort eine wichtige Rolle, wenn sich die Alge zum Licht hin oder davon weg bewegt. Das Besondere an den Ionenkanälen: Sie lassen sich durch Licht aktivieren. Baut man sie in andere Zellen ein, dann ist es mit ihrer Hilfe möglich, zum Beispiel einzelne Nervenzellen durch Lichtsignale an- und auszuschalten. Auf diese Weise lassen sich Netzwerke aus Nervenzellen erforschen, und zwar sowohl in Zellkulturen als auch in lebenden Organismen.

Enormes Potenzial für Anwendungen in der Medizin

Die preisgekrönte Entdeckung sei für viele biomedizinische Anwendungsfelder bedeutsam. Sie berge ein enormes Potenzial zum Beispiel für die Behandlung von Nervenkrankheiten, etwa für Epilepsie oder die Parkinson-Krankheit. Das teilt die Karl-Heinz-Beckurts-Stiftung (München) mit, die den Preis vergibt. „Wir würdigen in diesem Jahr zwei Forschergruppen, die trotz starker internationaler Konkurrenz herausragende wissenschaftliche Entdeckungen mit ungewöhnlich hohem Potenzial für eine direkte Anwendung in Technik und Medizin gemacht haben“, so der Stiftungsvorsitzende Professor Günther Wess.

Preis für hoch effiziente Laserdioden

Das zweite preisgekrönte Team besteht aus Stephan Lutgen, Adrian Avramescu und Désirée Queren von der Firma Osram Opto Semiconductors. Es erhält ebenfalls 30.000 Euro für die Entwicklung hoch effizienter, grün emittierender Laserdioden. Damit lassen sich erstmals äußerst kompakte Lasersysteme aufbauen, die für Mobiltelefone, Kameras oder Laptops revolutionäre Anwendungen versprechen, schreibt die Stiftung in ihrer Pressemitteilung.

Über die Beckurts-Stiftung

Die Karl Heinz Beckurts-Stiftung zeichnet jedes Jahr herausragende wissenschaftlich-technische Leistungen aus, von denen wesentliche Impulse für die industrielle Innovation ausgegangen oder zu erwarten sind. Gegründet wurde die Stiftung 1987 von der Hermann-von-Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren. Sie erinnert an den Forscher und Manager Karl Heinz Beckurts, der 1986 einem Terroranschlag zum Opfer fiel.

Beckurts-Stiftung im Internet

Kontakt

Prof. Dr. Georg Nagel, Lehrstuhl für Pflanzenphysiologie und Biophysik der Universität Würzburg,
T (0931) 31-86143,

georg.nagel(at)botanik.uni-wuerzburg.de

 

Von einBLICK, Das Online-Magazin der Universität Würzburg

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