Chair of Biochemistry

Vortrag: Neue Materialien beleuchten die Welt

10.06.2014

Moderne Leuchtdioden, auch LEDs genannt, sind die Zukunft der Licht- und Beleuchtungstechnologie. Jetzt kommt einer der Pioniere auf diesem Gebiet an die Universität Würzburg. In einem öffentlichen Vortrag wird Professor Wolfgang Schnick am 13. Juni seine Entwicklung vorstellen.

Wolfgang Schnick hat den Lehrstuhl für Anorganische Festkörperchemie an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität inne. Jetzt ist er zu Gast in Würzburg. (Foto: Ansgar Pudenz)

Sie erzielen Energieausbeuten, die nahe dem theoretischen Maximum liegen. Die Rohstoffe, die zu ihrer Herstellung benötigt werden, sind ökologisch unbedenklich und auf der Erde in nahezu unerschöpflicher Menge vorhanden: Moderne Leuchtdioden – sogenannte LEDs (Light Emitting Diodes) – sind die Licht- und Beleuchtungstechnologie der Zukunft.

Der Vortrag

Einer der Pioniere auf dem Gebiet der Entwicklung von LEDs ist der Münchner Chemiker Prof. Dr. Wolfgang Schnick. Am Freitag, 13. Juni, ist Schnick zu Gast an der Universität Würzburg. In einem öffentlichen Vortrag spricht er über „Energiesparende Festkörperchemie – neue Materialien beleuchten die Welt“. Der Vortrag beginnt um 18:00 Uhr im Hörsaal 0.001 im zentralen Hörsaalgebäude am Hubland; der Eintritt ist frei.

Eine völlig neuartige Materialklasse

Schnick und seine Arbeitsgruppe an der Ludwig-Maximilians-Universität München haben es geschafft, LED-Leuchtstoffe mit zuvor unerreichten Eigenschaften zu entwickeln. Ihre Arbeit führte zu völlig neuartigen Materialklassen. Diese haben einen revolutionären technologischen Durchbruch für die Nutzung von LED-Leuchtmitteln ermöglicht, da erstmals eine hohe Effizienz bei gleichzeitig hoher Lichtqualität und der geforderten Lebensdauer demonstriert werden konnte.

Die neuen LED-Leuchtstoffe basieren auf außerordentlich stabilen synthetischen Netzwerkstrukturen von Elementen wie Silizium und Aluminium sowie Stickstoff. Das Element Stickstoff bewirkt dabei die hohe Stabilität und Robustheit der Leuchtstoffe. Zudem ist es dafür verantwortlich, dass das blaue Licht der Primär-LEDs in alle anderen Farbkomponenten des sichtbaren Spektrums umgewandelt werden kann.

Zahlreiche Patente angemeldet

War die Entdeckung dieser außerordentlichen Eigenschaften der neuen Materialien zunächst ein reiner Zufallserfolg der Grundlagenforschung, weckten sie doch sofort das Interesse der Beleuchtungsindustrie. Die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Industrie führte inzwischen zu mehr als einem Dutzend gemeinsamer Patentanmeldungen und zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen. Sie bietet erstmals die realistische Perspektive, LED-Technologie zur Allgemeinbeleuchtung einzusetzen. Die neuen LED-Lichtquellen verbrauchen 80 Prozent weniger elektrische Energie als konventionelle Glühlampen und haben eine Lebensdauer von mehr als 25.000 Stunden. Das entspricht einer durchschnittlichen Nutzungsdauer von etwa 15 Jahren.

Der Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultätentag

Schnick spricht im Rahmen des Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultätentags, der sich in diesem Jahr am 13. und 14. Juni in Würzburg trifft. Parallel dazu tagen die Fachbereiche der Biologie beziehungsweise der Chemie. Amtierender Sprecher der Konferenz Biologischer Fachbereiche ist der Würzburger Biologe Dr. Alois Palmetshofer.

Von einBlick

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