Verdienstmedaille für Marie-Christine Dabauvalle
29.09.2020Die langjährige Frauenbeauftragte Marie-Christine Dabauvalle wurde beim Stiftungsfest 2020 der Universität Würzburg mit der Verdienstmedaille der JMU ausgezeichnet.
Geboren 1954 in Paris (Frankreich), studierte Marie-Christine Dabauvalle Biochemie an der späteren Université Paris Diderot (Paris VII). 1977 erhielt sie ihr Diplom in Zellbiologie. Von 1977 bis 1979 war sie Stipendiatin der
Délégation Générale à la Recherche Scientifique et Technique (DGRST) und fertigte unter der Leitung von Wilhelm Bernhard am Krebsforschungsinstitut Gustave Roussy (IRSC) in Villejuif ihre Doktorarbeit über Proteinkinasen des Zellkerns an. Die Promotion erfolgte an der Universität Paris VII, wo sie sich 1984 mit einer Arbeit zum Thema Mechanismen des Proteintransports zwischen Zellkern und Zytoplasma habilitierte.
1979 erhielt Marie-Christine Dabauvalle ein Stipendium von der European Molecular Biology Organisation (EMBO). Ein Jahr lang arbeitete sie am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg als Postdoc in der Abteilung des international renommierten Zellbiologen Werner Franke. Anschließend war sie bis 1985 Mitarbeiterin in Frankes Arbeitsgruppe. Auf der Grundlage eines dreijährigen Forschungsstipendiums war sie sodann am Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL) in Heidelberg in der Arbeitsgruppe von Eric Karsenti tätig.
1987 wurde Marie-Christine Dabauvalle akademische Rätin am Lehrstuhl für Zell- und Entwicklungsbiologie an der Julius-Maximilians-Universität (JMU). 1991 wurde sie ebenda Arbeitsgruppenleiterin an der Zentralen Abteilung für Mikroskopie von Georg Krohne. 1998 wurde sie an der Alma Julia zur außerplanmäßigen Professorin ernannt.
Seit 1999 bis 2020 wirkte Marie-Christine Dabauvalle als Ausbilderin für BiologielaborantInnen. Sie ist Mitglied des Prüfungsausschusses bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Würzburg-Schweinfurt; 2019 wurde sie dafür mit der Ehrennadel in Gold ausgezeichnet. Zwischen 2003 und 2008 war sie Mitglied der Auswahlkommission für den Austausch von Studierenden mit der Universität Caen, seit 2003 Vertrauensdozentin bei der Studienstiftung des Deutschen Volkes und Mitglied der Auswahlkommission, von 2008 an federführende Vertrauensdozentin. 2013 und 2016 stärkte sie das internationale Profil der Universität Würzburg durch zwei hier angesiedelte deutsch-französische Wissenschaftsgipfel.
14 Jahre als Frauenbeauftragte tätig
Von 2006 bis 2020 war Marie-Christine Dabauvalle Universitätsfrauenbeauftragte an der Julius-Maximilians-Universität. Mit hohem Engagement hat sie die Entwicklung zur Gleichberechtigung und Gleichstellung von Frauen in der Wissenschaft maßgeblich geprägt. Sie war unter anderem für den Familienservice der Alma Julia verantwortlich und hat in dieser Funktion den Ausbau der Kinderbetreuung erheblich vorangetrieben. Darüber hinaus hat sie Wissenschaftlerinnen auf ihrem Weg zur Professur persönlich beraten und war Ansprechperson bei Konflikten sowie für Opfer sexueller Belästigung. Auch weiterhin setzt sie sich mit Herzblut für die Stärkung der Gleichstellung an der Alma Julia ein.
Marie-Christine Dabauvalle war Vorsitzende der Frauenkonferenz der JMU und seit 2009 stellvertretende Sprecherin der Landeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Bayerischen Hochschulen (LaKoF). Von 2014 bis 2020 war sie stellvertretende Frauenbeauftragte der Biologischen Fakultät. 2017 gründete sie das Genderforum, dessen Sprecherin sie wurde; daraus ist das Netzwerk Gendermedizin entstanden, welches seit 2018 ein wesentlicher Bestandteil des vom Europäischen Sozialfonds (ESF) geförderten Projekts PROMPTNET ist. 2018 erfolgte die Gründung der Gender Equality Academy (GEA), die eine Vielzahl von Programmen wie SCIENTIA und das Women’s Leadership Program (WLP) anbietet, eine der best practice-Maßnahmen im Förderkatalog der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).
In Anerkennung ihrer großartigen Verdienste um die Universität Würzburg verlieh die JMU Prof. Dr. Marie-Christine Dabauvalle auf dem Stiftungsfest 2020 die Julius-Maximilians-Verdienstmedaille.