Trauerfall Prof. em. Dr. Joseph Riehl

J. Riehl studierte von 1947 bis 1951 Pharmazie in München, wurde 1955 an der Ludwig-Maximilians-Universität München unter der Leitung von Prof. E. Bamann promoviert (Thema: „Zur Spezifität der Phosphatase“) und war ab 1955 am Institut für Pharmazie und Lebensmittelchemie Assistent. Er habilitierte sich dort 1959 mit dem Thema „Zum Reaktionsmechanismus der Hydrolyse von Phosphorsäuren durch Phosphatasen“. 1960 wurde J. Riehl als Universitätsdozent (Vorlesung und Praktikum "Analytisch-chemische Übungen, Galenische Übungen und Homöopathie) nach Würzburg berufen. Zum 01.10.1964 wurde für ihn ein Extraordinariat für Pharmazie geschaffen, ab 1971 war J. Riehl bis zu seiner Emeritierung am 31.03.1994 ordentlicher Professor für "Pharmazeutische Technologie".

J. Riehls wissenschaftliche Arbeiten befassten sich mit der Enzymkinetik und Stabilität von Wirkstoffen in pharmazeutischen Zubereitungen sowie mit biopharmazeutisch-technologischen Fragestellungen. Er beschäftigte sich mit biochemischen Themen wie Kinetik und Reaktionsmechanismen von Enzymen.

J. Riehl begleitete vom 15.11.1974 bis 11.12.1975 zuerst kommissarisch und dann vom 12.12.1975 bis 30.09.1977 das Amt des ersten Dekans der damals neu gegründeten Fakultät für Chemie und Pharmazie, die aus der Umstrukturierung der alten Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät hervor ging. Vom 01.10.1977 bis 30.09.1979 fungierte er noch weitere zwei Jahre als Prodekan. Mit dem Neubau des Instituts für Pharmazie und Lebensmittelchemie in den 70er Jahren fand innerhalb des Instituts auch eine Aufteilung in Pharmazeutische Chemie, Lebensmittelchemie und Pharmazeutische Technologie statt. J. Riehl schaffte es durch seine ruhige und besonnene Art, die Fakultät durch beide Neuordnungen zu führen und dadurch entstehenden Spannungen innerhalb der Fakultät bzw. Universität aufzufangen. Innerhalb der Universität vertrat J.Riehl die Fakultät als Vertreter im Senat in den Jahren 1977 bis 1978.

Der „Dienst“ an den Studierenden war im zeitlebens sehr wichtig und so wirkte J. Riehl als Professor weit über das Ruhestandsalter hinaus zum Wohle der Studierenden, des Pharmazeutischen Instituts sowie der Fakultät für Chemie und Pharmazie. Herr Riehl war sehr bescheiden, seiner Familie verbunden und nahm den Auftrag seines Lehrstuhls sehr ernst.

Die Fakultät für Chemie und Pharmazie sowie das Institut für Pharmazie und Lebensmittelchemie werden ihn in bleibender Erinnerung behalten.

Prof. Dr. Christoph Lambert
Dekan

Prof. Dr. Ulrike Holzgrabe
Geschäftsführender Vorstand
Institut für Pharmazie und Lebensmittelchemie

Prof. Dr. Dr. Lorenz Meinel
Lehrstuhl für Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie
Institut für Pharmazie und Lebensmittelchemie

Verweis auf die Traueranzeige:

http://www.mainpost.de/anzeigen/suchen/trauer/tra001/art120861,9229107