Chair of Biochemistry

Röntgenpreis für Viktoria Däschlein-Geßner

19.05.2014

Der mit 5.000 Euro dotierte Röntgenpreis der Universität Würzburg für 2014 geht an die Chemikerin Dr. Viktoria Däschlein-Geßner. Die Forschung der ausgezeichneten Nachwuchswissenschaftlerin zielt vor allem auf die Synthese von Feinchemikalien ab.

Universitätspräsident Alfred Forchel (links) und der Vorsitzende des Universitätsbundes, David Brandstätter, überreichten Viktoria Däschlein-Geßner den Röntgenpreis 2014. (Foto: Robert Emmerich)

Viktoria Däschlein-Geßner, Jahrgang 1982, wuchs in der Nähe von Würzburg auf und machte ihr Abitur am Martin-Schleyer-Gymnasium in Lauda-Königshofen. Im Wintersemester 2002 begann sie an der Universität Marburg ihr Chemiestudium. Nach dem Vordiplom wechselte sie zum Hauptstudium nach Würzburg und schloss es hier 2007 ab.

Schon während des Studiums absolvierte sie an der University of Denver einen mehrmonatigen Auslandsaufenthalt, der zu einer ersten Publikation führte. Es folgte, zunächst in Würzburg und dann an der TU Dortmund, die Promotion, die sie 2009 mit der Note „summa cum laude“ abschloss. Nachdem das Thema ihrer Dissertation aus dem Bereich der anorganischen Hauptgruppenmolekül-Chemie stammte, wandte sich Viktoria Däschlein-Geßner in ihrem Post-Doktorat der Metallorganischen Chemie zu.

Die Röntgenpreisträgerin betreibt Grundlagenchemie mit dem Ziel, ein möglichst großes Verständnis für die Reaktivität diverser Stoffe zu erreichen. Dabei arbeitet sie mit Molekülen, in deren Zentrum in der Regel ein reaktives Kohlenstoff-Atom sitzt, das eine hohe negative Ladung trägt. Dies kombiniert sie mit elektronenziehenden Gruppen unterschiedlicher Art, die eine Stabilisierung ermöglichen.

Ist es gelungen, ein solches System zu stabilisieren, fängt die Suche nach Reaktionen an, die dort stattfinden – verbunden mit der Frage: Wohin kann man diese Reaktionen steuern? Das Ergebnis kann dann zum Beispiel ein Metallkomplex sein, der als Katalysator dient und deshalb in die Anwendung wandert.

Die Arbeit von Viktoria Däschlein-Geßner zielt vor allem auf die Synthese von Feinchemikalien. Das sind meist komplexe Verbindungen, die eine selektive Wirkungsweise und Funktion aufweisen. Dazu zählen vor allem Wirkstoffe in der Pharmazie, im Pflanzenschutz und bei Nahrungszusatzstoffen.

Die bisher erzielte wissenschaftliche Leistung der Preisträgerin lässt sich auch an den Auszeichnungen festmachen, die sie bereits erhielt. Der erste Preis war der Fakultätspreis der Würzburger Chemie und Pharmazie 2007 und der jüngste war der Preis der Otto-Röhm-Gedächtnisstiftung 2013, in dem sie auch das Zertifikat „Hochschullehre Bayern“ erwarb.

Zur Geschichte des Röntgenpreises

Die Ursprünge des Röntgenpreises gehen ins Jahr 1942 zurück: Damals richtete der Unternehmer Jakob Preh aus Bad Neustadt / Saale die Röntgenpreis-Stiftung ein und stattete sie mit 100.000 Reichsmark aus. Anlass war das 20-jährige Bestehen des Universitätsbundes.

Der Preis wurde zunächst nur zweimal vergeben: 1942 erhielt ihn der Würzburger Botaniker Professor Hans Burgeff, ein Jahr später der Mediziner Professor Georg Schaltenbrand. Über weitere Verleihungen sind keine Unterlagen auffindbar.

Fast 60 Jahre später, 2001, führte Rosemarie Preh den von ihrem Schwiegervater gegründeten Röntgenpreis wieder ein. Sie stockte dazu das Kapital der Walter-Preh-Stiftung, die sie 1985 unter dem Dach des Universitätsbundes eingerichtet hatte, um 150.000 Euro auf.

Der wieder eingeführte Röntgenpreis wurde zur 600-Jahr-Feier der Universität Würzburg im Jahr 2002 erstmals vergeben. Seitdem werden damit jedes Jahr herausragende Nachwuchswissenschaftler der Universität Würzburg ausgezeichnet.

Von einBlick

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