Chair of Biochemistry

Nanotechnologie für die Wasserreinigung

12.11.2014

Dr. Karl Sebastian Mandel hat für seine Dissertation den diesjährigen Rektor-Max-Meyer-Preis erhalten. Den mit 2500 Euro dotierten Preis vergibt ein Zusammenschluss corpsstudentischer Organisationen; sie erinnern damit an den früheren Rektor der Universität Würzburg.

Karl Sebastian Mandel bei seiner Dankesrede im Toskanasaal.

„Synthesis and Characterisation of Superparamagnetic Nanocomposite Particles for Water Purification and Resources Recovery“: So lautet der exakte Titel der Doktorarbeit von Karl Sebastian Mandel. In seiner Arbeit beschäftigt sich der Nachwuchswissenschaftler mit dem Einsatz von Nanotechnologie für die Wasserreinigung, wobei die magnetischen Eigenschaften von Teilchen in einer Größe von wenigen Millionstel Millimetern genutzt werden. Die Arbeit war bereits mit dem Deutschen Studienpreis der Körber-Stiftung und dem Zukunftspreis „Re-Water Braunschweig“ ausgezeichnet worden.

Jetzt hat Mandel auch noch den Rektor-Max-Meyer-Preis erhalten – einen Preis, dessen Ziel es ist, „durch Förderung der wissenschaftlichen Bearbeitung des Themas ‚Wasser‘ einen Beitrag zur Erhaltung der menschlichen Lebensgrundlagen zu leisten“, wie die Stifter schreiben. Die Stifter: Das sind der AHSC Würzburg, ein Zusammenschluss der in Würzburg wohnenden Alten Herren studentischer Corps, die sechs in Würzburg ansässigen aktiven Corps (Bavaria, Franconia, Makaria-Guestphalia, Moenania, Nassovia und Rhenania) sowie einzelne Corpsstudenten.

Gerhard Sextls Laudatio

Betreut wurde Mandels Arbeit durch seinen Doktorvater, Professor Gerhard Sextl, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung ISC und Inhaber des Lehrstuhls für Chemische Technologie der Materialsynthese an der Universität Würzburg. Sextl hielt auch die Laudation bei dem Festakt im Toskanasaal der Uni.

In seiner Laudation stellte Sextl heraus, dass Karl Sebastian Mandel in einer experimentell wie auch theoretisch hervorragenden Dissertation neuartige Partikel mit superparamagnetischen Eigenschaften entwickelt habe, die in einem Magnetfeld magnetische Eigenschaften zeigten, diese aber sofort wieder verlören, wenn das Magnetfeld abgeschaltet werde. Dadurch sei es möglich, viele Arten von Schadstoffen, aber auch Wertstoffe, aus Abwässern zu separieren, um sie zu entsorgen oder wiederzuverwerten. Sextl: „Die Arbeiten von Dr. Mandel werden dazu beitragen, die Abtrennung von Wert- und Schadstoffen gleichermaßen aus Abwässern zu revolutionieren.“

Die Festrede hielt Professor Jobst Böning, früherer Vizepräsident der Universität Würzburg, zum Thema „Das Verbindungsstudententum in der Universität“.

Der Rektor-Max-Meyer-Preis

Der Rektor-Max-Meyer-Preis wurde im Jahre 2013 zum ersten Mal vergeben. Ab dem Jahre 2014 sollen mit diesem Preis alle zwei Jahre die Dissertationen junger Wissenschaftler an der Universität Würzburg ausgezeichnet werden.

Der Preis ist benannt nach dem jüdischen Medizin-Professor Max Meyer (Corps Suevia-Straßburg zu Marburg, Corps Bavaria Würzburg), der sofort nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs aus dem Exil nach Würzburg zurückkehrte und sich in den späten 1940er- und frühen 1950er-Jahren beim Aufbau von Stadt und Universität sowie beim Wiederaufleben der studentischen Corps große Verdienste erworben hatte. Von 1951 bis 1953 war er Rektor der Universität Würzburg, danach Prorektor. Im Jahre 1954 verstarb er an den Folgen eines Verkehrsunfalls und wurde unter großer Anteilnahme der Würzburger Bevölkerung und der Studentenschaft zu Grabe getragen.

Weitere Informationen zu Max Meyer

Musikalisch untermalt wurde die Veranstaltung von Roberta Verna (Violine), Richard Verna (Violoncello) und Felipe Senftinger (Klavier). Das Trio rekrutiert sich aus dem Förderprogramm für musikalische Talente des „Studienzweigs Musik“ am Matthias-Grünewald-Gymnasium, Würzburg, und hat in Landes- und Bundes-Wettbewerben hohe und höchste Auszeichnungen erhalten.

Kontakt

Albrecht Fehlig, T: (06021) 371674, albrecht.fehlig@t-online.de

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Von Staabsstelle Öffentlichkeitsarbeit

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