Chair of Biochemistry

"Können Chemiker zaubern?"

19.04.2012

Diese Frage stellte Dr. Andreas Oechsner am vergangenen Dienstag ca. 250 Vorschulkindern, die zur Kindergarten-Vorlesung in den Max-Scheer-Hörsaal kamen.

der Zauberer und sein Zauberlehrling

Die Spannung war den kleinen Gästen anzumerken. "Ist das der Zauberer?" oder "Wo ist den jetzt der Professor?" tuschelte es im Saal immer dann, wenn Erwachsene den Raum betraten. Die vermeintlichen Magier waren die Dr. Andreas Oechsner mit Zylinder, Fliege, Zauberstab und Laborkittel, Ingo Ehrensberger und Felix Weißenberger, ebenfalls mit magischen Accessoires ausgerüstet.

20 Meter lange Bühne

Andreas Oechsner begrüßte alle Anwesenden vor einem kleinen Tisch mit vier Glasgefäßen. Dieser einfache Aufbau ließ erstmal nicht viel erwarten. Doch plötzlich: leuchtende und brodelnde Flüssigkeiten, schwebende Ballons, Kameras, Nebel und unzähligen Glasbehälter mit allerlei Flüssigkeiten. Eine 20 Meter lange Bühne fuhr unter kollektiven „Ohs, Ahs“ und „Wows“ in den Hörsaal.

„Vier Laborarbeiter waren drei Tage mit den Vorbereitungen beschäftigt“, sagte Andreas Oechsner, dessen mittlerweile fünfjähriger Sohn letztes Jahr den Anstoß gab, diese Veranstaltung ins Leben zu rufen. „Interesse an den Naturwissenschaften zu wecken“ ist, laut Oechsner, Hintergrund der Veranstaltung. Der „Oberzauberer“ überraschte mit einer kindgerechten Moderation und vielen verschiedenen Zaubersprüchen.

Experimente sofort erklärt

So wechselte eine Flüssigkeit mit „Hokuspokus Haselnuss, Vogelbein und Fliegenfuß, damit der Trick gelingen muss“ mehrfach die Farbe. Nach Abnehmen des Zylinders wurde aus dem Zauberer dann wieder ein Chemiker. Die Entzauberung der verschiedenen Experimente lieferte direkt im Anschluss die Erklärung anhand von Legosteinen oder anderen Dingen aus der kindlichen Welt.

In 45 Minuten zeigten die drei „magischen“ Chemiker alles, was ihre Wissenschaft an spektakulären Effekten zu bieten hat, und zogen die kleinen Zuschauer in ihren Bann. Rosen, die durch flüssigen Stickstoff wie Glas zersprangen und eine Barbie-Puppe, die in einer Stichflamme ihr weißes Kleid im Bruchteil einer Sekunde in ein silbernes verwandelte, waren nur einige Höhepunkte.

Tim Altenberger durfte sogar auf die Bühne und seine eigene Silberkugel „herbeizaubern“. Bunt leuchtende und blinkende Flüssigkeiten versetzten den abgedunkelten Saal ein letztes Mal in kollektives Erstaunen. Im großen Finale sorgte die Explosion von mit Wasserstoff gefüllten Ballons für einen lauten und wärmenden Abschluss. Am Ende der Vorstellung beantworteten die Kinder die anfangs gestellte Frage lauthals mit "Nein". Die Erklärungen leuchteten den Kleinen scheinbar ein. Die Begeisterung für die Chemie konnte diese Erkenntnis jedoch kein bisschen schmälern.

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Von Christine Büttner-Merz

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