Chair of Biochemistry

Fliegendreck und Schlangenei: Chemie-Zaubershow begeistert Kinder

29.03.2011

Bunte Stichflammen, Nebel aus minus 200 Grad kaltem Stickststoff und Zauberformeln wie „Fliegendreck und Schlangenei, was verschwunden komm herbei“ begeisterten annähernd 180 Vorschulkinder. Aus allen Richtungen strömten die Kindergartengruppen aus Gerbrunn, Rimpar, Rottendorf, Würzburg und sogar Hammelburg in den Max-Scheer-Hörsaal am Hubland. Im Rahmen des UNESCO-„Jahres der Chemie“ lud die Fakultät für Chemie und Pharmazie zur „Kindervorlesung“ ein. Die erwartungsvollen Jungen und Mädchen fragten sich: „Können Chemiker zaubern?“

Dr. Andreas Oechsner als Zauberer (C) Sascha Stellwag

Die Spannung war den kleinen Gästen anzumerken. „Ist das der Zauberer?“, tuschelte es im Saal immer dann, wenn Erwachsene den Raum betraten. Die vermeintlichen Magier waren die Fakultätsmitarbeiter Dr. Andreas Oechsner mit Zylinder, Fliege, Zauberstab und Laborkittel, Ingo Ehrensberger und Kai Hammond, ebenfalls mit magischen Accessoires ausgerüstet.

20 Meter lange Bühne

Oechsner begrüßte alle Anwesenden vor einem kleinen Tisch mit vier Glasgefäßen. Dieser einfache Aufbau ließ erstmal nicht viel erwarten. Doch plötzlich: leuchtende und brodelnde Flüssigkeiten, schwebende Ballons, Kameras, Nebel und unzähligen Glasbehälter mit allerlei Flüssigkeiten. Eine 20 Meter lange Bühne fuhr unter kollektiven „Ohs, Ahs“ und „Wows“ in den Hörsaal.

„Vier Laborarbeiter waren drei Tage mit den Vorbereitungen beschäftigt“, sagte Andreas Oechsner, dessen vierjähriger Sohn den Anstoß für die Veranstaltung gab. „Interesse an den Naturwissenschaften zu wecken“ ist, laut Oechsner, Hintergrund der Veranstaltung. Der „Oberzauberer“ überraschte mit einer kindgerechten Moderation und vielen verschiedenen Zaubersprüchen.

Experimente sofort erklärt

So wechselte eine Flüssigkeit mit „Hokuspokus Haselnuss, Vogelbein und Fliegenfuß, damit der Trick gelingen muss“ mehrfach die Farbe. Die Entzauberung der verschiedenen Experimente lieferte er direkt im Anschluss und erklärte den chemischen Hintergrund mit Legosteinen oder anderen Dingen aus der kindlichen Welt.

In 45 Minuten zeigten die drei „magischen“ Chemiker alles, was ihre Wissenschaft an spektakulären Effekten zu bieten hat, und zogen die kleinen Zuschauer in ihren Bann. Rosen, die durch flüssigen Stickstoff wie Glas zersprangen und eine Barbie-Puppe, die in einer Stichflamme ihr weißes Kleid im Bruchteil einer Sekunde in ein silbernes verwandelte, waren nur einige Höhepunkte.

Martin Rapps, der seinen sechsten Geburtstag feierte, durfte sogar auf die Bühne und seine eigene Silberkugel „herbeizaubern“. Bunt leuchtende und blinkende Flüssigkeiten versetzten den abgedunkelten Saal ein letztes Mal in kollektives Erstaunen. Im großen Finale sorgte die Explosion von drei mit Wasserstoff gefüllten Ballons für einen lauten und wärmenden Abschluss. Unter „Zugabe, Zugabe“- Rufe der jubelnden Kinder verließen die nicht mehr ganz so magischen Zauberer den Saal.

Leicht veräderter Artikel aus der "Mainpost" vom 12.03.2011, von Thomas Heuchling

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Von Dr. Andreas Oechsner

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