Chair of Biochemistry

Diabetes: Pharmazeuten kooperieren

12.06.2013

An einem neuen Medikament für Diabetiker, das sich inhalieren lässt, arbeiten Pharmazeuten aus Würzburg und Tokio. Der Kooperationsvertrag wurde am 5. Juni unterzeichnet.

Die Präsidenten der Universitäten Würzburg und Hoshi unterzeichnen den Vertrag, der eine Kooperation in der Pharmazie vorsieht (von links): Professor Junzo Kamei, Unipräsident Takaharu Tanaka, Regierungspräsident Paul Beinhofer, Professorin Ulrike Holzgrabe, Unipräsident Alfred Forchel, Professor Lorenz Meinel. (Foto: Robert Emmerich)

Die Kontrolle und richtige Einstellung der Blutzuckerwerte von Diabetikern gelingt im Alltag nicht immer perfekt. Als Folge davon können Langzeitschäden auftreten, unter anderem an den Nerven. Es kommt dann zu Taubheitsgefühlen in den Füßen und Händen oder zu einem Verlust der allgemeinen Schmerzempfindlichkeit. Selbst kleine Verletzungen können so schnell zum Problem werden, weil bei Diabetikern auch die Wundheilung nicht mehr richtig funktioniert.

„Einige Studien haben gezeigt, dass der insulinähnliche Wachstumsfaktor I (IGF-1) hier Linderung verspricht“, sagt der Pharmazeut Professor Lorenz Meinel von der Uni Würzburg. In der Anwendung müssten Diabetiker diesen Faktor aber möglicherweise täglich injizieren.

Darum suchen Pharmazeuten von den Universitäten Würzburg und Hoshi (Tokio) schon jetzt nach einer Verabreichungsform, die für die Patienten angenehmer ist. Ihr Ziel: Den Arzneistoff in eine Form zu bringen, in der er über die Lunge ins Blut aufgenommen wird, so dass er sich inhalieren lässt. Tägliche Injektionen wären dann nicht nötig.

Was der Kooperationsvertrag vorsieht

Dieses gemeinsame Projekt ist nur ein Aspekt in der neuen Kooperation zwischen den japanischen und den deutschen Pharmazeuten. Auch ein regelmäßiger und wechselseitiger Austausch von Studierenden ist geplant; zudem sollen weitere gemeinsame Forschungsthemen angegangen werden.

Der Kooperationsvertrag wurde am Mittwoch, 5. Juni, im Senatssaal am Sanderring von den beiden Universitätspräsidenten, Takaharu Tanaka und Alfred Forchel, unterzeichnet. Unterfrankens Regierungspräsident Paul Beinhofer begrüßte die Gäste aus Japan im Namen des Freistaats. Am Nachmittag besprachen die Wissenschaftler dann im Pharmazie-Institut am Hubland bei einem Symposium Details zur neuen Kooperation.

Fakten zur Hoshi-Universität

Die private Hoshi-Universität liegt mitten in Tokio. Sie bietet ausschließlich Studiengänge in Pharmazie an, viele Kurse laufen in englischer Sprache. Gegründet wurde sie 1911 von Hajime Hoshi (1873-1951). Derzeit hat sie rund 1.850 Studierende und 63 Professoren. In der Würzburger Pharmazie unterrichten aktuell zehn Professoren rund 400 Studierende.

Links

Zur Homepage der Hoshi-Universität

Zum Institut für Pharmazie und Lebensmittelchemie der Uni Würzburg

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