Biozentrum der Universität Würzburg

Neue Heimat für Tanne aus Sizilien

24.02.2022

Im Botanischen Garten wächst jetzt ein besonderer Baum, der aus Sizilien stammt: eine Nebrodi-Tanne. Die Art ist in ihrer Heimat vom Aussterben bedroht.

Stadtrat Antonino Pecoraro (r.) überreicht Gerd Vogg die junge Nebrodi-Tanne aus Sizilien.
Stadtrat Antonino Pecoraro (r.) überreicht Gerd Vogg die junge Nebrodi-Tanne aus Sizilien. (Bild: Gertrud Goll / Universität Würzburg)

Die Nebrodi-Tanne (Abies nebrodensis) kommt nur auf Sizilien vor und kann dort bis zu 20 Meter hoch werden. Allerdings gibt es von ihrer Art nur noch 30 Exemplare. Die Weltnaturschutzorganisation IUCN stuft die Tanne deshalb als vom Aussterben bedroht ein. Entsprechend steht die Art auf Sizilien unter strengstem Naturschutz.

Professor Rosario Schicchi, Direktor des Botanischen Gartens Palermo, kümmert sich seit über zwanzig Jahren um diese seltene Baumart. Er und sein Team haben Saatgut gesammelt, was bei Tannen sehr schwierig ist, und es in einer Forstbaumschule ausgesät.

Dank dieser Bemühungen gibt es inzwischen mehrere Tausend Jungpflanzen. Sie sollen auf Sizilien gepflanzt werden, um die bedrohte Population zu unterstützen – ein schönes Beispiel dafür, wie sich Botanische Gärten weltweit um den Erhalt bedrohter Pflanzenarten kümmern.

Stadtrat brachte Jungbaum nach Würzburg

Eine der jungen Tannen wächst nun auch im Botanischen Garten der Universität Würzburg. Cavaliere Antonino Pecoraro, Würzburger Stadtrat, der auf Sizilien geboren wurde, baute den Kontakt zu Professor Schicchi auf und brachte den kleinen Baum mit nach Würzburg.

Die Nebrodi-Tanne gedeiht auf Sizilien im Gebirge, auf einer Höhe von 1400 bis 1700 Metern. „Darum besteht eine sehr gute Chance, dass die Pflanze auch in Würzburg überlebt und sich hier zu einem großen Baum entwickelt“, sagt Dr. Gerd Vogg, Kustos des Botanischen Gartens.

Vogg freut sich sehr über die Pflanzenspende: „Durch die Unterstützung von Antonino Pecoraro haben wir jetzt eine der extrem seltenen Nebrodi-Tannen mit legaler Sammelgenehmigung und genauen Herkunftsangaben. Dadurch wird unsere Sammlung von mediterranen Baumarten durch ein besonderes Exemplar erweitert.“

Weitere Informationen zu Abies nebrodensis: http://top50.iucn-mpsg.org/species/1

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