Unsere Forschung bei der GfÖ-Konferenz 2024
23.09.2024Auf der 53. Jahrestagung der Gesellschaft für Ökologie in Freising haben unsere Mitarbeitenden ihre aktuelle Forschung zu den Themen Wald- und Stadtökologie vorgestellt.
Ein zentrales Thema war die Frage, welche Waldbewirtschaftungsformen am besten geeignet sind, um eine artenreiche Waldlandschaft zu fördern. In einem kürzlich veröffentlichten Review zu Waldbewirtschaftungstechniken und im Rahmen des Walddiskurs-Projekts haben unsere Mitarbeitenden diese Fragestellung untersucht.
Im Review analysierten Britta Uhl und ihre Kollegen basierend auf einer Literaturauswertung, wie unterschiedliche Bewirtschaftungstechniken die Artenvielfalt beeinflussen. Dabei geben die Autor:innen einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Managementsysteme, ihre Auswirkungen auf die Alpha-, Beta- und Gamma-Diversität und bieten einen theoretischen Ausblick, wie ein Diversity-in-Management-Ansatz konkret aussehen könnte.
Im Walddiskurs-Projekt konzentrieren wir uns auf die Bedeutung von Wäldern für den Erhalt der Artenvielfalt und den Klimaschutz. Um das Zusammenspiel zwischen Waldstruktur, Kohlenstoffgehalten und der Artenvielfalt verschiedener taxonomischer Gruppen zu verstehen, haben Julian Lunow und seine Kolleg:innen ein Strukturgleichungsmodell entwickelt. Zentrale Ergebnisse waren unter anderem positive Effekte von Bestandsalter und Baumartenvielfalt auf Kohlenstoffgehalte im Totholz sowie steigende Kohlenstoffgehalte mit höherem Bestandsalter. Eine hohe Totholzvielfalt hat zudem einen positiven Einfluss auf Kohlenstoffgehalte im Totholz sowie die Vielfalt von Vögeln und totholzbewohnenden Käfern und Pilzen.
Neben den Beiträgen zur Waldbewirtschaftung stellte unsere Doktorandin Karla Wenner ihr Promotionsprojekt UrbanPArt vor. Im Rahmen des Projektes wird die Phänologie von Arthropodengemeinschaften urbaner Grünflächen in Abhängigkeit von deren Management analysiert. Erste Ergebnisse zeigen signifikante Unterschiede in der Pflanzenartenvielfalt und Vegetationsstruktur zwischen naturnahen, extensiv gepflegten Flächen und intensiv gepflegten innerstädtischen Flächen. Auch die Artenzusammensetzung differierte zwischen den verschiedenen Managementkategorien. Diese Erkenntnisse zeigen, wie wichtig es ist, Bewirtschaftungs- und Vegetationsparameter in die weiteren Analysen einzubeziehen.
Wir blicken auf eine großartige Konferenzwoche zurück und bedanken uns bei der Technischen Universität München für die hervorragende Organisation der GfÖ-Konferenz in Freising. Wir freuen uns gemeinsam mit den weiteren ökologischen Lehrstühlen im September 2025 die 54. Jahrestagung der Gesellschaft für Ökologie an der Universität Würzburg ausrichten zu dürfen!